Selfie mit Stadtchefin
Erfahren, wo das Stadtoberhaupt arbeitet und der Stadtrat tagt: Diese Einblicke erhielt die 7. Klasse des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums im Gemeinschaftskundeunterricht. Politische Bildung praxisnah vermitteln, ist das Ziel von Lehrerin Jane Rößler.
Wie lang dauert Ihre Amtszeit? Wer darf für den Stadtrat kandidieren? Müssen Mitarbeitende der Stadtverwaltung einer Partei angehören? Zahlreiche Fragen prasselten auf Zwickaus Oberbürgermeisterin beim Besuch der 12- und 13-Jährigen ein. Constance Arndt antwortete, fragte aber auch zurück, was sich die Jugendlichen wünschen.
„Mehr Fahrradwege, weniger Ampeln an unsinnigen Stellen und mehr frei bespielbare Fußballplätze“ lauteten die spontanen Wünsche der Schülerinnen und Schüler. Außerdem wollten die jungen Menschen wissen, wie es mit dem derzeit still gelegten Null4-Bad weitergeht. Sie erfuhren, dass die Stadtverwaltung derzeit die Kosten für eine Reanimation des Freibades ermittelt und eine Wiedereröffnung von Fördermitteln abhängt.
Politikverdrossenheit entgegenwirken
Der Ausflug ins Rathaus war Teil des Gemeinschaftskundeunterrichts, der in der 7. Klassenstufe beginnt. „Das politische System nicht nur theoretisch, sondern live kennenzulernen, führt hoffentlich dazu, dass sich die jungen Menschen mehr mit Politik auseinandersetzen. Dass sie Dinge hinterfragen, vielleicht sogar selbst politisch aktiv werden und die Pluralität in der Politik fördern“, so der Wunsch von Fachlehrerin Jane Rößler.
Auch Oberbürgermeisterin Constance Arndt appellierte an die jungen Besucherinnen und Besucher, den nächsten Jugendbeirat mitzuwählen oder sich gleich selbst aufstellen zu lassen. „Für die nächste Stadtratswahl 2024 seid ihr noch zu jung, aber vielleicht stellt ihr euch 2029 zur Kandidatur“, motivierte das Zwickauer Stadtoberhaupt.
Als lässig und cool beschrieb die Schülerschaft des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums die Zwickauer Stadtchefin. Fotos: Anne Findeiß / DPFA
Das Kennenlernen der Oberbürgermeisterin wertete die Klasse in der darauffolgenden Unterrichtsstunde aus. Das Feedback der Jugendlichen an Jane Rößler: „Die Klasse hat sich ernst genommen gefühlt und fand Frau Arndt cool. Sie hätten nicht gedacht, dass sie so normal ist.“
Der Ausflug war eine Premiere, soll aber künftig fester Bestandteil im Schuljahresablaufplan für die 7. Klassen werden. Pädagogin Jane Rößler erhofft sich, „der Politikverdrossenheit in unserer Gesellschaft mit derartigen Ausflügen entgegenzuwirken“.