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Ein FSJler kehrt zurück


Für den 19-jährigen Jonathan Löscher war das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in der Salutstraße wie eine Zeitreise. Plötzlich fand er sich in seiner ehemaligen Grundschule wieder. Nicht mehr als ABC-Schütze, sondern als Jurymitglied beim Lesewettbewerb, Seite an Seite mit seiner ehemaligen Grundschullehrerin Ursula Thomas.

Jonathan Löscher, rechts außen sitzend, an einem Tisch mit den anderen Jurymitgliedern.
Jonathan Löscher und Ursula Thomas freuten sich über das Wiedersehen in der DPFA-Regenbogen-Grundschule. Foto: Michael Stolz/DPFA Zwickau

Herr Löscher, wie war das als Sie plötzlich Frau Thomas in der Jury neben sich hatten, die Ihnen ja selber vor zwölf Jahren das Lesen und Schreiben beigebracht hat?

Es hat sich ein wenig wie nach Hause kommen angefühlt. Als ich mich entschlossen hatte, mein soziales Jahr hier an den DPFA-Regenbogen-Schulen zu absolvieren, hatte ich irgendwie gehofft, etwas von der guten alten Zeit als Grundschüler wieder zu finden. Ich bin nicht enttäuscht worden. Als ich damals mit der Grundschule fertig war, gab es leider noch keine weiterführende Schule und ich musste die DPFA verlassen. In der Jury zu sitzen, war eine Auszeichnung für mich, und dann noch mit meiner Lieblingslehrerin Frau Thomas, das war schon sehr emotional.  

Sie haben jetzt ein ganzes Schuljahr hier an unseren DPFA-Schulen in Eckersbach verbracht, in der Grundschule, aber auch in der Oberschule und im Gymnasium. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich konnte viel Zeit im Kunstunterricht bei Julia Tiefenbach verbringen. Das war sehr interessant, weil ich auch sehr kunstbegeistert bin. Am schönsten war es, wenn Schüler mich auf den Korridoren angesprochen und gefragt haben, wann ich wieder in ihre Klasse komme. Überhaupt, die generelle Atmosphäre in der Schule zwischen den Lernenden war sehr von Respekt und Offenheit gekennzeichnet. Das kannte ich bei meinem Gymnasium nicht so. Auch das AG-Angebot hier ist super, das gab es bei meiner Schule auch nicht so.

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Jonathan Löscher konnte in seinem Lieblingsfach Kunst viel aushelfen, vorbereiten und Schüler unterstützen. Foto: Michael Stolz/DPFA Zwickau

Warum haben Sie sich für ein FSJ entschieden?

Ich wollte herauszufinden, ob mir ein Beruf im Bildungsbereich, zum Beispiel als Lehrer liegt. Ich bin dankbar, dass ich hier bei der DPFA in so viele Bereiche hineinschnuppern und viele nützliche Erfahrungen sammeln konnte, sowohl mit Grundschülern, als auch mit den Älteren. Da ja hier alles an einem Standort ist, war das einfach, hin und her zu wechseln.

Was waren Ihre Einsatzgebiete und was waren die größten Herausforderungen?

Ich habe viel hospitiert und Materialien recherchiert und vorbereitet, die dann für den Unterricht genutzt wurden. An der Seite von Frau Tiefenbach in Kunst habe ich auch den Schülern direkt helfen können, etwa beim Verständnis von Arbeitsaufträgen oder deren Umsetzung. Meine größte Sorge war am Anfang, ob mich die älteren Schüler akzeptieren würden. Schließlich bin ich ja selber noch ein Teenager. Aber es lief alles gut und ich war überrascht, wie freundlich und kollaborativ es in der Schule zuging. Ich habe auch selber von den Schülern lernen können, wenn ich etwas nicht wusste, wurde mir immer geholfen.  

Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter, was machen Sie mit den Erfahrungen als FSJler? 

Nach den Erfahrungen hier an den DPFA-Schulen und den Einblicken in die vielfältigen Aufgabenbereiche in der Grundschule, Oberschule und Gymnasium, plane ich ein Lehramtsstudium in der Fachrichtung Kunst anzugehen. Ich muss allerdings noch meine Bewerbungsmappe gestalten, dazu bin ich in den letzten Monaten nicht gekommen. Insgesamt hat mich das Jahr hier sehr motiviert, im Bildungsbereich tätig zu werden. Ich kann das Freiwillige Soziale Jahr nur weiterempfehlen, wenn man sich zunächst orientieren will. Vielleicht komme ich ja wieder zur DPFA zurück, als Lehrkraft.

Vielen Dank für das Gespräch, alles Gute und bis bald! 

Habt ihr auch schon über einen Freiwilligendienst im Bildungsbereich nachgedacht? Mehr Informationen über einen Karrierestart bei und mit der DPFA erfahrt ihr hier!