1.000 Kraniche für den Frieden
Als mitten in den Winterferien Krieg in der Ukraine ausbricht, ist Klassenlehrer André Keil klar, dass er am ersten Schultag auf die Geschehnisse eingehen will.
„Ich wollte mit den Kindern zwar über die Realität in der Ukraine sprechen, jedoch primär thematisieren, wie wertvoll Frieden ist“, erklärt der Klassenlehrer der 3a. Er habe Friedenssymbole besprochen und den Kindern dann von der japanischen Legende der 1.000 Kraniche erzählt, wonach derjenige, der 1.000 Origami-Kraniche falte, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekäme.
Die Schülerinnen und Schüler ließ die Geschichte nicht los und sie begannen nachmittags im Hort mit Erzieherin Maria Leonhardt die ersten Kraniche zu falten. Lehrer André Keil war vom Engagement seiner Schützlinge begeistert und wollte den Eltern gern vom Projekt 1.000 Kraniche für den Weltfrieden berichten.
Parallel hatte er ukrainische Eltern einer Schülerin der 4. Klassenstufe kontaktiert und gefragt, ob sie eine Idee für sinnvolle Spenden hätten. Das Tandem Maria Leonhardt und André Keil wollten die Aktion ihrer Schülerschaft mit einem Spendenaufruf an die Elternhäuser verbinden.
Kinder basteln, Eltern spenden
Kurz nach Ausgabe selbst gestalteter Flyer brachten die ersten Kinder Geldspenden in die Schule. „Wir waren überwältigt von der Spendenbereitschaft der Eltern. Es sind bereits 500 Euro zusammengekommen, die wir an ein Krankenhaus in Kiew spenden werden“, erklärt André Keil.
Auch die 1.000-er Marke Papier-Kraniche ist fast geknackt, denn die Kinder falten mitunter auch am Wochenende fleißig weiter. Gut 800 Stück waren es nach jüngsten Zählungen (Stand: 14. März 2022).
„Für jeden Spendenden gibt es einen Origami-Kranich im Glas als symbolischen Dank“, so der Klassenlehrer und fährt fort: „Diese werden aber zusätzlich zu den 1.000 Vögeln gefaltet, denn das Projekt wollen wir im Schulhaus ausstellen und somit ein Friedenszeichen für unsere gesamte Einrichtung setzen.“
Wer noch Geld spenden möchte, gibt dieses bitte im Sekretariat bis 25. März 2022 ab. Danach erfolgt die Übergabe an Familie Jouravinsky, deren Kind die DPFA-Regenbogen-Grundschule besucht. Familienvater Valerij Jouravinsky sammelt zusammen mit verschiedenen Zwickauer Initiativen Sach- und Geldspenden für einen Transport in die Ukraine.