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Virtuelle Schule wird Wirklichkeit


Mit ganz praktischer Anschauung widmet sich die Achtklässlerin Laura ihren Physikaufgaben auf der heimischen Terrasse. Foto: privat
Mit ganz praktischer Anschauung widmet sich die Achtklässlerin Laura ihren Physikaufgaben auf der heimischen Terrasse. Foto: privat

Was noch vor ein paar Wochen undenkbar schien, ist nun Realität: Mit der Schließung der Schulen verlagerte sich der Unterricht aus der Schule in das eigene Zuhause. Das ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Wir haben geschaut, wie das an unseren DPFA-Regenbogen-Schulen (Grundschule, Oberschule und Gymnasium) in Zwickau funktioniert.

Ohne Hilfe der Eltern geht es nicht

Da die Schulschließungen nicht bedeuten, dass plötzlich Ferien sind, müssen die Schüler, jüngere wie ältere, selbstorganisiert im eigenen Zuhause lernen. Für die jüngsten hatte das Team der Grundschule unter Schulleiterin Gudrun Riedel eigens eine Lernfibel erstellt. Die wurde ausgedruckt den Eltern mitgegeben, als diese aufgerufen waren, die Schulsachen der Kinder abzuholen. Seitdem lernen die Grundschüler fleißig zu Hause und werden dabei tatkräftig von ihren Eltern unterstützt. Ein Kontakt zu den jeweiligen Lehrern ist kein Problem.

Gerade die Eltern stehen in dieser Zeit vor einer großen Aufgabe. Mit großem Engagement versuchen sie ihren Kindern ein so gutes Lernumfeld zu schaffen wie möglich. Sie helfen und erklären, sind für sie da und dies in einem Umfang, der so bisher nicht nötig war. Das ist schwierig und dafür gebührt ihnen großer Dank!

Fünftklässlerin Larissa erkundet die Welt im Geographieunterricht im Moment mit dem Globus in ihrem Zimmer. Und es macht mehr Spaß, als erwartet. Foto: privat
Fünftklässlerin Larissa erkundet die Welt im Geographieunterricht im Moment mit dem Globus in ihrem Zimmer. Und es macht mehr Spaß, als erwartet. Foto: privat

Wir haben einmal nachgefragt und Emiliy, Schülerin der achten Klasse der Oberschule und körperlich eingeschränkt, beschreibt es so: „Mit Unterstützung meines Vatis komme ich eigentlich ganz gut zurecht. Wobei ich durch meine Beeinträchtigung mit Geometrie etwas auf Kriegsfuß stehe - zwecks Lage im Raum und so. Soweit komme ich auch mit den anderen Fächern recht gut klar. Natürlich unterstützen meine Eltern mich sehr. Nur ein Fach bereitet mir ehrlich Schwierigkeiten, und zwar Informatik. Wobei ich mit Herrn Bauer in Kontakt stehe und jederzeit nachfragen kann.“

Der Lernstoff kommt via Internet

Ihre Aufgaben bekommen die Schülerinnen und Schüler von Oberschule und Gymnasium über das schuleigene Intranet übermittelt. Dort hinterlegen die jeweiligen Fachlehrer die von ihnen zuvor aufbereiteten Aufgaben, aber auch Lösungen. Zumeist geht es um die Wiederholung und Festigung bereits vermittelten Lernstoffes.
Aber auch kleinere, neue Lernbausteine können sich die Schüler mit Hilfe der von den Lehrern selbst erstellten Lernvideos oder PowerPoint-Präsentationen erarbeiten.

Sollten sich bei den Jungen und Mädchen, oder auch deren Eltern, Fragen zur Bearbeitung ergeben, besteht immer die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Fach- oder auch Klassenlehrer via E-Mail in Kontakt zu treten oder den Message-Service der Lernplattform LernSax zu nutzen. Die Kollegen selbst engagieren sich sehr für ihre Schüler und lassen sie nicht allein.

So arbeiten viele von ihnen, wie auch viele ihrer Kollegen in anderen DPFA-Regenbogen-Schulen, mit dem Portal Lernsax. „Hier ist vor allem das Konferenzmodul in reger Nutzung“, erklärt Dr. Roman Leitsmann, stellvertretender Schulleiter. „Dort treffen sich Schüler und Lehrer zu festen Zeiten und wir machen sozusagen Unterricht via Internet und Video-Chat.“

Eine Schul-App ist bereits seit den Winterferien im Einsatz und bietet nun erst recht gute Dienste. Foto: DPFA Zwickau
Eine Schul-App ist bereits seit den Winterferien im Einsatz und bietet nun erst recht gute Dienste. Foto: DPFA Zwickau

Er erklärt außerdem, dass seit den Winterferien noch ein weiteres Hilfsmittel in Aktion ist. „Seit Beginn des neuen Halbjahres nutzen wir eine Schul-App. Über diese können alle Schüler und Lehrer schnell, unkompliziert und sicher mit den neuesten Informationen versorgt werden. Was zu Beginn vor allem Stundenplanänderungen und ähnlich Organisatorisches betraf. Inzwischen nutzen wir es auch für das Lernen zu Hause.“

Tipp vom Direx: Macht auch mal Pause!

Bei all dem steht natürlich Schulleiter Dirk Seifert fest hinter seinen Schülern und zu seinem Lehrerteam. Egal über welche Wege, ist der Austausch rege und er hat noch einen Tipp für seine Schüler: „Teile dir die Aufgaben ein und mache nicht den Fehler, alles auf einmal erledigen zu wollen. Lege dir Zeiten fest, in denen du etwas für die Schule machst und denke auch an ausreichend Pausen – gern auch MIT ABSTAND an der frischen Luft.“